81 mal sind die Frauen und Männer der Freiwilligen Feuerwehr Undorf im vergangenen Jahr zu Einsätzen ausgerückt – so oft, wie niemals zuvor. 544 Mitglieder zählte der Verein Ende 2022. 47 Kinder engagieren sich bei der Kinderfeuerwehr. Durch die Kooperation mit der FF Pollenried stellt die FF Undorf damit die größte Kinderfeuerwehr des Landkreises Regensburg.
Dreikönigstag bedeutet für die Frauen und Männer der Feuerwehr Undorf traditionell Jahreshauptversammlung. Und nach den coronabedingten Unregelmäßigkeiten war 2023 die erste JHV nach althergebrachtem Muster.
„Erfreulich war im vergangenen Jahr der Zuwachs an Mitgliedern“, sagte Vorsitzender Udo Rappl in seinem Bericht. Verstorben sind zehn Mitglieder und ausgetreten sind drei. Dem gegenüber stehen 31 Personen, die dem Verein beigetreten sind. „Hier hat die Kinderfeuerwehr mit ihrer Leitung Agnes Rappl einen sehr großen Anteil.
Rappl gab einen schnellen Überblick über die Vereinsaktivitäten, wie zB die Teilnahme der Fahrzeugsegnung ihres LF20 Kat. der FF Nittendorf. Ebenfalls wurde eine kleine Abordnung zur Segnung der Neuen BRK Rettungswache in Nittendorf eingeladen.
In seinem Ausblick auf 2023 rief Rappl die Mitglieder zur Mitarbeit auf: Am 1. und 2. Juli feiert die FF Undorf ihr 140-jähriges Bestehen mit Fahrzeugsegnung. „Wenn wir alle mithelfen, wird das ein tolles Fest“, sagte der Vorsitzende.
Bei den Ehrungen hob Udo Rappl besonders die Verdienste von Gerhard Eckstein hervor. Er trat 1983 der FF bei – und engagierte sich sehr. Er war elf Jahre Jugendwart, 12 Jahre stellvertretender Kommandant, Gruppenführer und Ausschussmitglied. Beim Bau und Anbau des Gerätehauses und Kultusaals leistete Eckstein 250 ehrenamtliche Stunden als Elektriker. Die Vorstandschaft beschloss daher 2022 einstimmig, Eckstein zum Ehrenmitglied zu ernennen.
Außerdem wurden die folgenden Kameraden geehrt:
Michael Bleicher für seinen aktiven Dienst und das Ablegen des Leistungsabzeichens in Gold-Blau
Für langjährige Mitgliedschaft erfolgte die Ehrungen für die Jahre 2022, 2021, 2020:
25 Jahre: Verena Feuerer, Elke Steininger, Helga Hollnberger, Petra Künzl, Stefan Standfest, Norbert Düchtel, Peter Giesl, Walter Forster, Martin Gayk;
40 Jahre: Margit Meier, Sigrid Veigl, Manuela Huber, Bettina Arnold, Manuela Huber, Karin Graf, Renate Wolf, Stefan Rappl, Armin Maierhofer, Konrad Karl, Roland Ettinger, Roland Mehrlich, Helmut Lattusek, Bernhard Zupfer, Joachim Hollender, Josef Stockinger, Rainer Wegele, Wolfgang Felbinger, Christian Stahl.
Kommandant Thomas Zeiler freute sich über das Engagement der Feuerwehr-Mitglieder im zurückliegenden Jahr. Allein 121 Mitglieder waren 2022 im Verein aktiv – also in irgendeiner Form bei Einsätzen, Ausbildung, Übungen oder zum Beispiel Hilfsdiensten involviert. 47 davon waren aktive Kinder, die sich bei der Kinderfeuerwehr und ihren Aktivitäten einbrachten. 74 waren Aktive Mitglieder der Feuerwehr, die an Ausbildungen und Übungen teilnahmen und davon waren 14 noch nicht volljährig. 51 Feuerwehrdienstleistende waren 2022 mindestens einmal im Einsatz.
„Das Jahr 2022 war auch aufgrund der Einsatzlast ein besonderes für die FF Undorf“, sagte Zeiler. Insgesamt 81 mal wurden die Mitglieder alarmiert und rückten aus. Im Schnitt fanden sich pro Einsatz 16,57 Kräfte am Gerätehaus ein. Im vergangenen Jahr leisteten die rechnerischen 1252 Einsatzkräfte dabei 956 Einsatz-Stunden.
Den Löwenanteil mit 84 Prozent stellten im vergangenen Jahr die Einsätze mit technischen Hilfeleistungen. Lediglich drei Mal rückten die Mitglieder zu „großen“ Bränden aus.
Besonders erfreut zeigte sich Zeiler, dass immer mehr Frauen die Ränge der Feuerwehr verstärken. Mittlerweile sind von den 65 aktiven Erwachsenen 13 weiblich.
Besonders freute Zeiler, die gute Personalsituation bei den Einsätzen. Ein besonderes Event stellte 2022 natürlich im Oktober die Ankunft des neuen „Tankers“ dar. Nach Jahren der Planung und Vorarbeit stellte die Firma Rosenbauer das TLF 3000-ST fertig. Eine Delegation nahm das Fahrzeug in Leonding (Austria) ab und brachte es in sein neues Zuhause – nicht ohne einen großen Bahnhof durch die anderen Feuerwehren des Marktes und die Bevölkerung.
Das war auch ein Grund, warum die Ausbildungskurve im vierten Quartal nochmal massiv anzog: Insgesamt trafen sich die FF-Mitglieder 2022 zu 141 Schulungen und Übungen. Allein 66 davon lagen im letzten Viertel des Jahres.
Auch Rainer Taubmann berichtete in seiner Funktion als Leiter des Atemschutzes über ein Jahr der Rekorde: Die 26 Geräteträger der Wehr trafen sich zu den vorgeschriebenen Pflichtübungen und auch zu weiteren Fortbildungen, wie etwa in der gasbefeuerten Brandübungsanlage oder auch zur Heißausbildung bei der Firma Feurex. Zum ersten Mal nahmen sechs Undorfer am Atemschutz-Leistungswettbewerb teil. Insgesamt übten die Atemschutzgeräteträger rund 375 Stunden. Obwohl der Atemschutz zu mehreren Einsätzen alarmiert wurde und sich die Geräteträger auf der Anfahrt zur Einsatzstelle ausrüsteten, gab es im vergangenen Jahr glücklicherweise nur einen Einsatz, bei dem tatsächlich Atemschutz eingesetzt werden musste.
14 aktive Jugendliche nahmen regelmäßig an den insgesamt 34 Übungen teil, führte Jugendwart Patrick Edenharter aus. Unter anderem legten Undorfer Jugendliche den Wissenstest sowie die bayerische Jugendspange ab. Zum ersten Mal seit 26 Jahren stellten sich fünf Jugendliche aus Undorf der Abnahme der deutschen Jugendspange. Natürlich war die Jugendfeuerwehr auch bei anderen Aktivitäten dabei, z.B. bei der Rama dama-Aktion oder den verschiedenen Festlichkeiten.
Für eine Überraschung sorgte die Leiterin der Kinderfeuerwehr Agnes Rappl – oder besser sechs ihrer Schützlinge bei der Versammlung. Mit einem zuvor aufgezeichneten Video – „KiFU TV“ – nahmen die Kinder ihrer „Chefin“ am Pult das Heft aus der Hand und schilderten, was sie im vergangenen Jahr erlebt hatten. Undorf alleine hat die zweitgrößte Kinderfeuerwehr des Landkreises Regensburg. Aber durch die tolle Kooperation mit der FF Pollenried besuchen 55 Kinder die monatlichen Treffen. Das macht die KiFU Undorf/Pollenried zur Nummer 1.
Zum Abschluss beglückwünschte Udo Rappl den 2. Kommandanten Michael Seebauer zur Ernennung zum Kreisbrandmeister, lud alle zum Feuerwehrfasching am 4. Februar ein und wünschte den 87 Anwesenden Feuerwehrkameraden ein erfolgreiches und gesundes neues Jahr.