Udo Rappl und Daniela Zeiler sind die neuen Vorstände des Feuerwehrvereins der FF Undorf. Bei der Neuwahl wählten sie die Mitglieder einstimmig. Auch Schriftführer und Kassier hatten ihre Posten zur Verfügung gestellt.

Die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Undorf haben sich am 6. Januar in der Stockhalle des ASV zur Jahresversammlung getroffen. Mit einem Jahr Verspätung standen Neuwahlen an.

Dabei folgten die Wahlberechtigten einstimmig den Wahlvorschlägen für das neue Führungsgremium: Der bisherige stellvertretende Vorsitzende Udo Rappl ist neuer Vorsitzender. Seine Stellvertreterin ist Daniela Zeiler. Als Kassier beerbt Andreas Engl Jürgen Hollnberger und als Schriftführer folgt Gilbert Ertl auf Heiner Stöcker.

Hammerl, Hollnberger und Stöcker bleiben dem Ausschuss als Beisitzer erhalten. Als weitere Beisitzer wählte die Versammlung unter Wahlvorstand Michael Huber Rainer Taubmann, Patrick Edenharter, Agnes Rappl, Michael Bleicher, Matthias Gottschalk, Andreas Kitzinger, Roland Ettinger, Florian Rödl, Christian Mühlbauer und Matthias Pilz. Als Kassenprüfer rückt für Peter Zirngibl nach 26 Jahren im Amt Georg Füssl nach.

Abschied aus der ersten Reihe

„Es war einfach nach 18 Jahren als Schriftführer und vier Jahren als Vorstand an der Zeit für mich in die hintere Reihe zurück zu treten“, sagte der scheidende Vorstand Robert Hammerl. Er bedankte sich für die Unterstützung und das Engagement, das er in seinen bisherigen Positionen erfahren durfte. Unter seiner Ägide wuchsen die Mitgliederzahlen zuletzt stark an. Vor allem Dank der Kinderfeuerwehr knackte der Mitgliederstand nicht nur die 500er Marke, sondern steht mit 526 auf einem historischen Hoch. Er wünschte den scheidenden und künftigen Mitgliedern des Ausschusses alles Gute und gratulierte seinem Nachfolger zu dessen Wahl.

„Ich freue mich auf mein neues Amt“, sagte Rappl in seiner Antrittsrede. „Ich bin zwar der Vorstand – aber ich brauche alle Mitglieder.“ Jeder sei gefordert – egal ob alt oder jung –  um die FF als lebendigen Teil des Dorflebens zu erhalten. „Wir brauchen alle, wir müssen im Dorf zusammenhalten, wir müssen gemeinsam organisieren und können die Verantwortung nicht immer auf eine bestimmte Handvoll Leute schieben.“ Der Ausschuss und die Vorstandschaft könnten nur planen, wenn sie eine breite Basis hinter sich wüssten. „Gartenfest oder Fasching – da brauchen wir jeden Helfer und viele, viele Mitglieder. Sonst geht das nicht lange gut.“ Das sei sein Wunsch: „Redet mit den Nachbarn, mit den Freunden, wenn bei uns was ansteht. Helft uns drei, vier Stunden“, dann sei viel geschafft.

Änderungen der Satzung

Viel geschafft hatte die Versammlung schon vor den Wahlen. Die Aktivitäten des Vereins hielten sich seit Beginn der Pandemie in einem sehr überschaubaren Rahmen, wie der scheidende Vorsitzende Hammerl in seinem Rückblick konstatierte. Aber um die FF Undorf auf die Zukunft vorzubereiten,  galt es einige Satzungsänderungen zu verankern. Zum einen sollte die Sterbekasse aufgelöst werden. Das System war einst geschaffen worden um Hinterbliebenen finanziell unter die Arme zu greifen. Zuletzt waren aus dem Topf aber nur noch die Sterbeplaketten und die Kosten für ein Amt bestritten worden. Für den Kassier bedeutete die separate Kontoführung aber einen zusätzlichen Aufwand, der in keinem Verhältnis zum Nutzen mehr steht. Die Versammlung votierte für den Vorschlag, die Sterbekasse in die Hauptkasse der FF Undorf zu überführen und künftig alle Kosten aus dieser zu bestreiten.

Überhaupt notwendig gemacht hatte die Jahresversammlung ein Passus in der Satzung, der festlegt, dass der erste Vorstand – im Gegensatz zu seinem Stellvertreter, dem Kassier und dem Schriftführer – in geheimer Wahl zu bestimmen sei. Das bedeutet schriftlich. Im Fall der aufgrund der Pandemie 2021 verschobenen Sitzung hätten die Mitglieder zwar auch per Briefwahl abstimmen können. Davon hatte der Ausschuss der Feuerwehr aber wegen der immensen damit verbundenen Kosten und dem Aufwand abgesehen. Dieser Passus wurde von der Versammlung aus der Satzung gestrichen. Künftig können – abgesehen von den Kommandanten –  alle Ämter bei der FF Undorf per Akklamation besetzt werden.

Als drittes verankerten die Mitglieder der FF Undorf einen Eintrag in der Satzung, der es ihnen ermöglicht künftige beschlussfähige Versammlungen auch in digitaler Form abhalten zu können. Ebenfalls eine Lehre aus der Pandemie.

Ein solides Zahlenwerk

Der noch amtierende Kassier Jürgen Hollnberger präsentierte sein Zahlenwerk. „Wir haben gut investiert in den vergangenen beiden Jahren – haben aber immer noch einen gesunden Kassenstand. Von daher bin ich als Kassier sehr zufrieden“, sagte er.

Kassenprüfer Peter Zirngibl und Erich Hollnberger attestierten dem Kassier eine „einwandfreie Führung der Bücher“ und empfahlen der Versammlung die Entlastung der Vorstandschaft. Diese wurde einstimmig erteilt.

Im vergangenen Jahr absolvierte die FF Undorf 50 Einsätze, berichtete Kommandant Thomas Zeiler. Derzeit verfügt die FF Undorf über 111 aktive Mitglieder, die sich an Einsätzen, Ausbildung, Übungen, Hilfsdiensten und vielem anderen beteiligen. 37 der 111 sind aktive Kinder unter zwölf Jahren, die die Gruppenstunden der Kinderfeuerwehr besuchen. Die verbliebenen 84 Aktiven teilen sich auf in 23 Jugendliche und 61 Erwachsene.

Bei den Einsätzen kamen insgesamt 820 Männer und Frauen zum Einsatz. „Im Schnitt standen 16,4 Kräfte pro Einsatz zur Verfügung“, sagte Zeiler. Eine Quote, „auf die ich stolz bin“. 846 Einsatz-Stunden wurden dabei geleistet.

Bei den Einsätzen wurden elf Personen betreut und versorgt, eine gerettet, eine medizinisch erstversorgt. In zwei Fällen starben Menschen an den Einsatzstellen.

Ausbildung im Fokus

Trotz aller Einschränkungen stand der Lehrbetrieb nicht still: sieben  Feuerwehrleute absolvierten laut Zeiler die Grundausbildung (MTA Basis Lehrgang), neun legten die Prüfung zum Truppführer ab, zwei wurden zum Gruppenführer ausgebildet, vier absolvierten den Atemschutz-Geräteträger Lehrgang und zwei Aktive Kameraden machten den LKW-Führerschein (Klasse C).

Die FF Undorf hat 2020 und 2021 in die Modernisierung der Gerätehaus Werkstatteinrichtung und Ausstattung sowie in Ergänzungen persönliche Schutzausrüstung der Aktiven investiert. Des Weiteren wurden eine neue Erste-Hilfe-Ausrüstung beschafft, eine verbesserte Atemschutzüberwachung eingeführt sowie Kleingeräte für die technische Hilfe ersetzt beziehungsweise ergänzt. Der Markt Nittendorf  unterstützt die FW Undorf dabei großzügig bei der Unterhaltung der Fahrzeuge und Gerätschaften.
In seinem Ausblick ging Zeiler kurz auf die Schwerpunkte 2022 ein. Zum einen ist das die Ausbildung, um die Einsatzfähigkeit für das neue Rettungsstützensystem zu erreichen. Und neben der Aus- und Weiterbildung der Mannschaft wird die Ersatzbeschaffung des Tanklöschfahrzeugs 3000 viel Zeit in Anspruch nehmen.

Bürgermeister verspricht Brotzeit

„Die Pandemie hat uns fest im Griff und unseren Lebensrhythmus ordentlich durcheinander gebracht“, sagte Bürgermeister Helmut Sammüller in seinem Grußwort. „Trotzdem freut und wundert es mich immer wieder, dass die Strukturen unserer Daseinsversorgung so gut funktionieren. Und dazu gehört auch die Feuerwehr.“ Die Politik könne anschaffen und Einschränkungen veranlassen, „aber wir vor Ort müssen es umsetzen und müssen das Beste daraus machen“, sagte Sammüller. Daher gelte sein Dank all denen, die im Hintergrund dafür sorgen, dass bei den Übungen und auch im Einsatz alles läuft. Er freue sich, dass „wir derzeit einen sehr guten Marktrat haben“, der auch immer ein offenes Ohr für die Belange der Feuerwehren habe. Während seiner Amtszeit sei der „Tanker“ für Undorf nun das fünfte oder sechste Feuerwehrfahrzeug, das angeschafft werde. „Die Fahrzeuge zu haben ist das eine. Aber die Leute zu haben, die dann damit rausfahren ist das andere. Daher möchte ich mich bei Euch bedanken.“ Insbesondere lobte er das Engagement bei der Kinderfeuerwehr. „Und wenn ihr Euer nächstes Ramadama macht, dann geb‘ ich euch eine Leberkas-Semmel aus.“