Die sieben Feuerwehren in Nittendorf müssen im Einsatz zusammenarbeiten. Wie das funktioniert, haben die Atemschutzgeräteträger in Undorf trainiert.
Die Feuerwehren der Marktgemeinde Nittendorf trafen sich zum gemeinsamen Training. Am Samstag den 3. Juli hatte die Feuerwehr Undorf federführend ein Stationen-Training für sie organisiert. 25 Atemschutz-Geräteträger übten und lernten gemeinsam.
Das Team um Kommandant Thomas Zeiler trainierte mit den Teilnehmer unter anderem zu den Themengebieten „Anleitern – Personenrettung“ und „Wirksame Strahlrohbedienung – Eigenschutz“. Zum Abschluss mussten die Geräteträger unter realistischen Bedingungen eine Einsatzübung meistern.
Bei der Station Anleitern trainierten die Feuerwehrleute unter anderem auch das Einsteigen in obere Geschosse und Retten von Personen. „Eigentlich ist das eine alltägliche Aufgabe bei der Feuerwehr“, sagte Rainer Taubmann, einer der zuständigen Ausbilder. „Aber trotzdem ging es hier darum den Einstieg in ein Fenster im ersten Obergeschoss mit dem schweren und sperrigen Atemschutzgerät auf den Schultern wirklich zu erfahren.“
Feuerwehren müssen improvisieren
Der zweite Abschnitt war das Einsteigen bei schmalen und engen Fenster, die keinen Platz für ein Standard-Anleitern bieten. „Da muss man sich halt Alternativen einfallen lassen und zum Beispiel die Leiter neben dem Fenster platzieren und rüber steigen.“ Außerdem galt es den Rettungsknoten – eigentlich Teil der Grundausbildung aller Feuerwehrleute – an einem „Opfer“ anzulegen und ihn dann sicher über die Leiter nach unten zu bringen. Mit der schweren Ausrüstung und den dicken Handschuhen, sprich fehlendem Fingerspitzengefühl, stellten viele Kandidaten fest, dass das eine ganz neue Herausforderung für sie war.
An einer weiteren Station ging es um die richtige Strahlrohrführung: Was können mein Schlauch und das Hohlstrahlrohr außer löschen noch? Und wie ist das Gerät zu handhaben – bei null Sicht? Die Feuerwehrleute lernten unter anderem, wie sie sich mit den Fingern am Strahlrohr die richtigen Einstellungen „ertasten“ können und wie sie blitzschnell einen Wasserschild zwischen Flammen und sich und ihren Partner bringen. Denn: Atemschutztrupps arbeiten im Einsatz immer mindestens in Zweierteams.
Schweißtreibende Übung
Richtig ins Schwitzen kamen die Kameraden der Feuerwehren Eichhofen, Nittendorf, Undorf, Schönhofen, Haugenried, Etterzhausen und Pollenried dann bei der Einsatzübung. Da ging es darum, das Gelernte in die Praxis umzusetzen. In Teil eins war das Ziel, durch ein Haus in einen Dachstuhl vorzudringen und dort in einem komplett eingenebelten Dachstuhl einen simulierten Brand zu bekämpfen. Bei einem zweiten Szenario mussten Feuerwehrleute in den starkverrauchten Stadel vordringen. Dort brannte ein Traktor der gelöscht werden musste. Und es galt geleichzeitig zwei verletzte Person aus der Scheune zu retten. Eine der Personen war durch den Scheunenboden gebrochen und war eingeklemmt. So mussten die Feuerwehrleute unter Zeitdruck eine Strategie zur schnellen und patientenschonenden Rettung entwickeln und umsetzen.
„Das ist natürlich ein Glücksfall, dass wir hier in Undorf so ein Abbruch-Haus haben, das wir für diesen Zweck komplett beüben können, ohne dass wir als Feuerwehr Angst haben müssen, dass wir etwas kaputt machen“, sagte Kreisbrandmeister Sebastian Schmaus. „So eine realistische Simulation – da nehmen die Teilnehmer am Ende mehr mit, als aus jedem Schulungsraum mit Theorie-Unterricht. Fehler, die sie hier machen, machen sie dann im echten Einsatz nicht.“
Premiere in Nittendorf
Für die Wehren war dieser Training-Samstag bei der FF Undorf eine Premiere. „Eine gemeinsame Atemschutzübung in dieser Art und Größe hatten wir im Markt Nittendorf noch nicht“, sagte Schmaus in seinem Resümee. „Die Übung war sehr gelungen. Es ist wichtig, dass unsere Leute auch über die Wehren hinweg die Zusammenarbeit trainieren. Weil wir in der überwiegenden Mehrzahl der Einsätze auch zusammenarbeiten müssen, um unser gemeinsames Ziel für die Bürger von Nittendorf zu erreichen: Retten, Bergen, Löschen, Schützen.“