In den 1980er Jahren war die Gerätehaus-Situation in der Nähe des Undorfer Bahnhofs für die Einsatzkräfte der FF Undorf nicht mehr tragbar. Die Anzahl der Einsätze und die Herausforderungen stieg seit den 70er Jahren deutlich an. 1983 wurden die Pressluft-Atemschutzgeräte angeschafft und im LF8 „Opel Blitz“ verlastet. Das Gerätehaus am Undorfer Löschweiher erfüllte in keinster Weise mehr den Anforderungen: Es besaß keine Heizung, was wie sich jeder vorstellen kann, vor allem im Winter zu Problemen führte. Natürlich gab es keinen Schulungsraum und um sich für die Einsätze umziehen zu können, musste erst das Fahrzeug aus der Fahrzeughalle gefahren werden.

Zur selben Zeit hatte die Regierung das Bestreben im westlichen Landkreis entlang der Bundesautobahn ein weiteres Tanklöschfahrzeug mit Rettungssatz für Verkehrsunfälle zu stationieren. So fügte sich die Notwendigkeit für ein neues Gerätehaus mit der Bereitschaft das Tanklöschfahrzeug zu übernehmen für die Undorfer Wehr zu einem Gerätehauskonzept in der Dorfmitte zusammen.

1985 gab die Gemeinde Nittendorf endlich grünes Licht, das alte Schulhaus zum neuen Gerätehaus und Musikerheim umzubauen. Die Ideen und Überlegungen für das neue Feuerwehrhaus, die Standortsuche und die Vision ein Vereins- und Dorfzentrum zu schaffen konnten nun in die Realität umgesetzt werden. Federführend für die Undorfer war Vorstand Johann Thumann, der mit Weitblick und Engagement die Konzepte und Pläne mit seinen Vereins- und Gemeinderatskollegen entwickelte. Der Umbau sah 2 Stellplätze für das neue geplante TLF16/25 und das bereits vorhandene LF8, Schulungsraum mit Teeküche, Sanitäranlagen sowie einen Abstellraum mit kleiner Werkstatt sowie das Musikerheim mit Büro und Sanitäranlagen im 1. Stock vor. Johann Thumann übernahm auch die Bauleitung.

So begann am 26. Mai 1986 der Bau des Undorfer Gerätehauses. 110 Undorfer leisteten rund 14000 Arbeitsstunden um rund 23 Monate später das neue Undorfer Feuerwehrhaus einweihen zu können. Zusätzlich kamen noch 6000 Arbeitsstunden für das Musikerheim im 1. Stock hinzu, das heute als Kultursaal  regelmäßig für die verschiedensten Anlässe im Marktbereich genutzt wird und nebenbei als Zuhause des Undorfer Musikvereins dient. Von Montag bis Samstag fanden sich Jung und Alt an der Baustelle ein, um den Bau fertigzustellen. Da der Großteil in Eigenleistung erstellt wurde, konnten mehrere 100.000 DM eingespart werden.

Inzwischen wurde von den Aktiven der Undorfer Wehr das Gerätehaus mehrmals renoviert: Die Außenfassade wurde gestrichen, die Sanitäranlagen erneuert sowie die Lagerfläche erweitert. 2014 wurde die Küche umgebaut, das Büro angebaut und eine neue Terrasse errichtet. Momentan finden rund 100 Veranstaltungen der Undorfer Feuerwehr jährlich im Gerätehaus statt, vor allem Schulungen und Fortbildungen für die Einsatzkräfte. Aber auch die geselligen Veranstaltungen im Gerätehaus und rund herum werden natürlich von den Undorfern gerne angenommen.

Wir – von der Feuerwehr Undorf – danken zu diesem Jahrestag mit unserem vollen Respekt den Initiatoren, Gönnern und Helfern von damals für das was sie geschaffen haben. Aus heutiger Sicht wurde schier unglaubliches geleistet und letztlich der Grundstein für die „moderne“ Freiwillige Feuerwehr Undorf gelegt, so wie wir sie heute erleben dürfen.